Handball

Die Aufholjagd kostet zu viel Kraft

Fabian Gorris, der im Angriff der beste MTV-Akteur, sucht Christoph Enders am Kreis. Jochen Emde/Funke Foto Services

Die Dinslakener Regionalliga-Handballer zeigen sich gegen Opladen verbessert und führen zwölf Minuten vor dem Ende sogar, müssen sich letztlich aber wieder mit 25:30 geschlagen geben.

Timo Kiwitz

Ein paar Sekunden waren noch zu spielen, aber Fabian Gorris warf den Ball einfach auf den Boden und wendete sich von der gegnerischen Deckungsreihe ab. Die Enttäuschung saß tief bei den Handballern des MTV Rheinwacht. Die Dinslakener Handballer hatten ihr Momentum gehabt, als Maximilian Reede sein Team zwölf Minuten vor dem Ende mit einem kompromisslosen Wurf unter die Latte zum ersten Mal nach ganz langer Zeit wieder in Führung brachte. Doch in der Schlussphase ging den Hausherren dann merklich die Luft aus. So feierte der TuS 82 Opladen die Rückkehr an die Tabellenspitze der Regionalliga, während der amtierende Meister beim 25:30 (12:16) schon die vierte Heimniederlage der Saison kassierte und damit weiter ganz tief im Keller festsitzt.

Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den aktuell Aufsteiger Remscheid einnimmt, beträgt weiter drei Zähler. Nach zwei ziemlich enttäuschenden Auftritten in Weiden und gegen Aachen zeigten sich die Dinslakener gegen das Spitzenteam aus Leverkusen aber immerhin schon wieder verbessert. „Ich habe wieder Fortschritte gesehen“, befand auch MTV-Coach Harald Jakobs aus dessen Sicht die neuerliche Schlappe trotzdem vermeidbar gewesen wäre.

Jakobs hatte von Beginn an auf den eigentlichen Torwarttrainer Dominik Köller zwischen den Pfosten gesetzt und seinen erfahrensten Keeper auch 60 Minuten lang durchspielen lassen. Mit Mirko Krogmann, Jonas Ahls, Nils Kruse und Florian Körner nahmen gleich vier Feldspieler auf dem Gang vor den Kabinen Platz. In den Spielbericht nachgetragen wurde in Hälfte zwei dann nur Krogmann, der schließlich auch den ersten Ausgleich (20:20/44.) erzielte, sonst aber keine größeren Akzente setzen konnte.

Rheinwacht erwischte mit Robert Jakobs, der in den letzten zwei Wochen angeschlagen nicht trainieren konnte, kurzfristig aber sein Okay für einen Einsatz gab, sowie Rechtsaußen Steffen Hahn im Innenblock einen sehr ordentlichen Start und führte nach acht Minuten noch mit 3:1, leistete sich dann aber eine erste Schwächephase, die der dynamisch agierende Gast sofort nutzte. Beim 3:7 (14.) nahm Harald Jakobs seine erste Auszeit. Der MTV kämpfte sich wieder heran, ließ Opladen durch leichte Ballverluste und einige schwächere Abschlüsse aber immer wieder wegziehen. Hinzu kamen in Hälfte eins einige unglückliche Entscheidungen der Referees, die insgesamt keinen sicheren Eindruck machten und sich auffallend häufig uneins waren.

Mit Beginn der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild: Dinslaken war schnell auf 15:16 (35.) ran, kassierte aber prompt wieder drei Treffer in Serie. Doch die Moral stimmte auf jeden Fall. Hinten bekam der Gastgeber den Opladener Angriff immer besser in den Griff, vorne führte der neunfache Torschütze Gorris gut Regie. Dinslaken spielte jetzt auch einige Überzahlsituationen erfolgreich aus.

Nur: Das nun sehr ordentliche Niveau konnte der MTV in beiden Mannschaftsteilen nicht bis zum Ende halten. „Das war sicher auch eine Frage der Kraft. Insbesondere in der Deckung fehlen mir momentan einfach die Alternativen, die ich da noch bringen könnte“, sagte Jakobs.

Vor Weihnachten hat sein Team nun noch zwei Gelegenheiten, um in die Erfolgsspur zurück zu finden. Am Samstag geht es zum TV Rheinbach, acht Tage später kommt die TSV Bonn.