HANDBALL


MTV Dinslaken: Heinz Buteweg will „noch weiter nach oben“

 

Heinz Buteweg, Obmann des MTV Dinslaken, über die Wende der letzten Wochen und die Zukunftsperspektiven

 

Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Leistungsträger Maximilian Reede hängt noch ein Jahr dran. Ohnehin soll der Großteil des Kaders bleiben. Markus Joosten FUNKE Foto Services

Sie galten nach einer miserablen Hinrunde schon als kaum noch zu retten. Doch ein paar Wochen später sieht es danach aus, als müssten sich die Regionalliga-Handballer des MTV Rheinwacht nur noch geringe Sorgen um den Klassenerhalt machen. Die NRZ hat mit Dinslakens Obmann Heinz Buteweg über die bemerkenswerte Wende und die Perspektiven für die Zukunft gesprochen.

Heinz Buteweg, in der Hinrunde hat der MTV nur einen Sieg eingefahren. Unter Marius Timofte läuft es seit Jahresbeginn. Mit vier Siegen aus vier Spielen ist Dinslaken bislang das beste Rückrundenteam in der Handball-Regionalliga. Hätten Sie diese Entwicklung an Weihnachten selbst für möglich gehalten.

Wir haben ja auf der Trainerposition eine Veränderung vorgenommen, weil wir uns davon auch eine sportliche Steigerung versprochen haben. Dass es mit Marius bisher so gut funktioniert, ist natürlich schön. Ich habe aber schon vor der Saison gesagt, dass ich die Mannschaft vom Potenzial wesentlich weiter oben erwarte. Und es gibt auch weiterhin Defizite, an denen gearbeitet werden muss.

Es sieht aktuell danach aus, dass nur ein Verein absteigt, weil aus der dritten Liga wohl keiner in den Nordrhein runter muss. Damit können Sie doch eigentlich schon für ein weiteres Jahr Regionalliga planen, oder?

Ich denke schon, dass da nicht mehr viel anbrennen kann und bin außerdem davon überzeugt, dass wir noch einige Punkte holen werden. Trotzdem wollen wir auf jeden Fall noch weiter nach oben, und dafür können wir in den nächsten Wochen mit Erfolgen in Solingen und gegen Neuss den Grundstein legen.

Marius Timofte baut als Trainer gerne auf eine Stammformation und wechselt vor allem dann wenig, wenn es gut läuft. Einige Spieler bekamen deshalb zuletzt weniger Einsatzzeit, waren darüber sichtlich nicht erfreut. Fürchten Sie da Ungemach?

Nein, die Stimmung im Team ist weiter sehr gut. Ich kann natürlich verstehen, dass die Leute gerne mehr zum Einsatz kommen würden, aber alle haben sich selbst für den Leistungssport entschieden, und da gilt nun mal das Leistungsprinzip. Außerdem gibt der Erfolg dem Trainer doch recht. Was hätte er ändern sollen? Ein Max Reede zum Beispiel ist aus meiner Sicht regelrecht aufgeblüht, weil er das Vertrauen spürt und weiß, dass der Trainer zu 100 Prozent auf ihn setzt.

Reede ist ein gutes Stichwort. Der Leistungsträger hat zuletzt bekanntgegeben, noch ein Jahr dranhängen zu wollen. Wie weit sind Sie denn insgesamt mit der Kaderplanung?

Wir sind dran. Der Großteil des Teams wird auf jeden Fall zusammenbleiben. Viele haben ja auch noch Vertrag. Dazu sind wir aktuell in Gesprächen mit potenziellen Neuzugängen und hoffen, da bald etwas konkretes vermelden zu können.

Auf welchen Positionen suchen Sie denn vor allem nach Verstärkungen?

Da Ben Köß nach dieser Saison aufhören wird und wir wieder mit drei Torhütern starten wollen, stehen wir in aussichtsreichen Gesprächen mit einem Keeper. Dazu brauchen wir unbedingt noch einen zweiten Kreisläufer und Leute für die rechte Seite. Ein guter Linkshänder für den halbrechten Rückraum wäre auf jeden Fall eine Bereicherung. Im Grunde müssen wir jetzt auch schon weiterdenken und die Planung der Saison 24/25 vorantreiben. Wir sind dabei, die Mannschaft weiter zu verjüngen, wobei es natürlich auch nicht ganz ohne Erfahrung geht.

Wie schätzen Sie grundsätzlich die Zukunft des Leistungssports beim MTV ein? Kann sich der Verein auf Dauer in der Regionalliga halten, oder vielleicht sogar noch von Höherem träumen?

Ja, das glaube ich schon. Ich blicke da eigentlich ganz optimistisch in die Zukunft.

Sie selbst sind im Januar 75 Jahre alt geworden. Wie sieht es bei Ihnen persönlich mit dem weiteren Engagement aus?

Ich würde schon gerne zumindest etwas kürzertreten. Mit Marco Banning haben wir zum Beispiel jemanden, der gewisse Aufgaben übernehmen kann und mich schon entlastet. Natürlich brauchen wir noch viel mehr Helfer, die mit anpacken. Es wäre auch schön, wenn ich Leute finden könnte, die das Training bei den Kleinsten übernehmen. Das macht mir zwar immer noch großen Spaß, kann aber auch nicht ewig so weitergehen.

Die Lage

Dank der acht Punkte aus den letzten vier Partien hat sich der MTV Rheinwacht (elf Punkte insgesamt) auf den zwölften Rang vorgearbeitet und mit dem Bergischen HC II, der jetzt einen Zähler weniger auf dem Konto hat, die Plätze getauscht. Bei der Bundesliga-Reserve in Solingen ist der MTV am Samstag (19.30 Uhr ) zu Gast und könnte den Vorsprung auf den Vorletzten im Erfolgsfall ausbauen. Am folgenden Spieltag (5. März, 11.15 Uhr) kommt dann das abgeschlagene Schlusslicht Neusser HV in die Douvermannhalle.

Timo Kiwitz