Handball

Der MTV steckt im Keller fest

Fabian Gorris (r.) lenkte das Dinslakener Angriffsspiel über weite Strecken ordentlich, dem Spielmacher fehlt aber immer noch die Torgefahr aus der Vorsaison. Jochen Emde/Funke Foto Services

Die Dinslakener Regionalliga-Handballer sind beim 25:31 gegen Aachen letztlich chancenlos und haben nun bereits drei Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz

Timo Kiwitz

Die Handvoll mitgereister Fans aus Aachen hatte in der Douvermannhalle längst die Stimmungshoheit übernommen. Die BTB-Anhänger feierten schon in der Schlussphase, jubelten anschließend noch ausgelassen mit dem Gästeteam, während die Gemütslage auf der anderen Seite irgendwo zwischen Enttäuschung und Ratlosigkeit schwankte. Nach der vierten Niederlage in Serie, der dritten in bislang vier Heimspielen, stecken die Handballer des MTV Rheinwacht erst einmal im Regionalliga-Keller fest. Als Vorletzter haben die Dinslakener nun bereits drei Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Der Auftritt beim 25:31 (13:18) gegen Aachen machte dabei auch wenig Hoffnung für die nähere Zukunft. Zumal sich die personelle Situation vor der Weihnachtspause kaum merklich verbessern dürfte.

Auch Trainer Harald Jakobs kam nach der mit Abstand deutlichsten der bisherigen Heimschlappen ins Grübeln. „Vielleicht müssen wir uns jetzt doch noch einmal zusammensetzen und überlegen, ob man nicht personell noch etwas machen kann“, erklärte der MTV-Coach. Wie befürchtet, war Jakobs’ Sohn und Abwehrspezialist Robert wegen wiederkehrender Rückenbeschwerden nicht einsatzbereit gewesen. Die Hausherren versuchten es mit Steffen Hahn und Jonas Höffner im Mittelblock, zwischenzeitlich auch mit Marc Tomke. Dass die Deckung gegen den BTB aber eigentlich nie funktionierte, lag aber gewiss nicht nur an den Akteuren, die sich in der Zentrale versuchten. Auch auf den Halb- und Außenpositionen stimmte es hinten selten. Hinzu kam, dass auch die Torhüter Nils Ahlendorf und Luca Steffel, der Mitte der zweiten Hälfte eingesetzt wurde, wieder kaum eine Hand an den Ball bekamen.

Vorne lief es anfangs immerhin noch sehr ordentlich. Der MTV spielte schnell und druckvoll, erarbeitete sich so immer wieder gute Gelegenheiten. Doch weil die Dinslakener einige Male überhastet ihren Kreis suchten und dazu einige gute Wurfchancen aus dem Rückraum ausließen, lagen die cleveren Aachener eigentlich fast immer vorne. Nur beim 4:3 (7.) durch Linksaußen Luca D’Auria führten die Gastgeber einmal.

Dass es dann sogar mit einem deutlichen Fünf-Tore-Rückstand in die Pause ging, nahm Jakobs hinterher mit auf seine Kappe. Der Rheinwacht-Trainer hatte in der Schlussphase von Hälfte eins im Angriff einige Wechsel vorgenommen, die nicht fruchteten. „Da kam leider ein richtiger Bruch ins Spiel. Ich wollte ein paar Leuten eine Pause geben, damit sie in der zweiten Hälfte noch frisch genug sind.“
Doch der Schuss ging nach hinten los, nach dem Wechsel lief der MTV nur noch hinterher, konnte nicht einmal mehr nennenswert verkürzen. Es gab sie zwar, die eine oder andere Phase, in der die heimischen Fans Morgenluft witterten, doch es hätte einer deutlich besseren Chancenverwertung bedurft, um wirklich noch einmal für Spannung zu sorgen. Auch für gewöhnlich ganz sichere Schützen wie Marc Pagalies oder Kreisläufer Christoph Enders hatten im Abschluss einen schwachen Tag erwischt. Im Rückraum lag die ganze Last mal wieder bei Max Reede, der aus der zweiten Reihe aber auch viel zu selten traf.

So war die Partie spätestens beim 22:29 (51.) durch. Der kleine Aachener Fantross begann mit den Feierlichkeiten, während der Dinslakener Anhang seine Unterstützung nahezu komplett einstellte.