HANDBALL

Der MTV Dinslaken verliert gegen Langenfeld den Kopf

Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Neuzugang David Kryzun konnte beim MTV keine Akzente setzen.Foto: Gerd Hermann / FUNKE Foto Services

Dinslaken.  Bei der 27:32 (13:11)-Niederlage enttäuscht der MTV Rheinwacht nach dem Wechsel auf ganzer Linie und findet sich erstmal im Keller wieder.

Nils Kruse zog sich das Trikot über den Kopf und ließ einen Urschrei folgen. Das Dinslakener Urgestein war bedient. Viel zu schwach hatten sich die Handballer des MTV Rheinwacht gerade im Heimspiel gegen die SG Langenfeld präsentiert. Bei der verdienten 27:32 (13:11)-Niederlage enttäuschten die Hausherren nach dem Wechsel auf ganzer Linie und müssen sich in dieser Form schon jetzt ernsthafte Sorgen um den Klassenerhalt machen. Regionalligatauglich war der Auftritt in Hälfte zwei in jedem Fall nicht. Da wollte auch der Trainer hinterher nichts schön reden: „Das war einfach zu wenig, eine richtig beschissene Vorstellung“, ärgerte sich Harry Mohrhoff.

Rot für Philipp Tuda

Vor der Pause hatten die Dinslakener die Schwächen im eigenen Angriff, hier insbesondere die fehlende Gefahr aus dem Rückraum, noch mit einer ordentlichen Defensivleistung, verbunden mit einem gut aufgelegten Keeper Dean Christmann dahinter, kaschieren können, doch nach Wiederanpfiff wurde der MTV gleich kalt erwischt. 37 Sekunden waren erst wieder gespielt, als Philipp Tuda seinen Gegenspieler bei einer Abwehraktion unglücklich traf und dafür die rote Karte sah. Eine harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung, allerdings hätten die Referees gleich darauf auch zwei Langenfelder vom Feld stellen können, die Rheinwacht-Kapitän Dennis Backhaus am Kreis zu Boden streckten. In einem Fall verzichteten die Unparteiischen dabei sogar gänzlich auf eine Bestrafung.

Fünf von zehn Strafwürfe vergeben

An den Schiedsrichtern lag es letztlich aber sicher nicht. Ohne ihre absolute Führungskraft Tuda verloren die Dinslakener in der Deckung wie auch im Angriff den Kopf. Hinten ließ Rheinwacht nun immer wieder Durchbrüche zu, obwohl die Langenfelder aus dem Rückraum gar keine Gefahr ausstrahlten und mit konsequentem Einsatz durchaus zu stoppen gewesen wären. Und vorne scheiterte der Gastgeber auch an der eigenen Chancenverwertung. Nicht nur, dass die Dinslakener insgesamt fünf von zehn Strafwürfen verwandeln konnten, auch aus dem Spiel heraus fand kaum noch ein Wurf den Weg ins Tor.

Wechsel fruchten nicht

Mohrhoff versuchte mit vielen Wechseln gegenzusteuern, doch auch das ging an diesem Tag nach hinten los. Die Variante mit Marc Pagalies auf der Mitte funktionierte ebenso wenig wie der Versuch, mit zwei Kreisläufern zu agieren. Der zu Beginn der zweiten Hälfte durchaus noch vorhandene Spielfluss war bald völlig dahin.

Langenfeld drehte die Partie zügig, lag schnell mit 16:14 (36.) vorne und gab den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Für eine neuerliche Wende kam der MTV danach eigentlich nie mehr wirklich in Frage, weil es die Dinslakener dem Gast nach eigenen Torerfolgen hinten immer wieder viel zu leicht machten.

„Die Jungs haben gekämpft, aber der allerletzte Einsatz fehlt mir trotzdem noch. Jetzt haben wir uns in den Tabellenkeller reingespielt, und um da rauszukommen, müssen unbedingt noch ein paar Prozent mehr her“, fordert Mohrhoff.

Die Aufgaben werden gewiss nicht leichter. Am Samstag gastieren die Dinslakener beim starken Tabellenzweiten, dem Drittliga-Absteiger Tusem Essen II.

MTV: Christmann, Bystron; Backhaus (6), Hoffmann (2), Höffner (2), Kryzun (3/2), Adam (2), Kruse (5/2), Lelgemann, Tuda (2/1), Dreier, Reede (3), Pagalies, Feld (2).