HANDBALL

Der MTV Dinslaken sammelt gegen Gräfrath Selbstvertrauen

Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

 

 Harry Mohrhoff war mit seinen Schützlingen zufrieden.Foto: Lars Fröhlich / FUNKE Foto Services

Dinslaken. Der Gegner ist für den Handball-Regionalligisten MTV Dinslaken kein Gradmesser, aber der Ball läuft trotzdem gut. Überraschende Startformation.

Aus finanzieller Sicht dürfte sich der Saisonauftakt für die Handballer des MTV Rheinwacht kaum gelohnt haben. Nur knapp 100 Zuschauer wollten den bedeutungslosen Start gegen den außer Konkurrenz antretenden HSV Gräfrath/Donezk sehen. Das reicht vielleicht so gerade eben, um die Schiedsrichterkosten zu tragen. Vor diesem Hintergrund mag die Aufnahme des mit einigen aus der Ukraine geflüchteten Sportlern besetzte Team aus Solingen in die Regionalliga Nordrhein zumindest ein wenig unglücklich wirken. Zumal die Mannschaft auch von der Spielstärke her ganz offenbar nicht in diese Klasse gehört. Die Dinslakener machten dennoch das Beste daraus, agierten über weite Strecken deutlich konzentrierter als noch in der Vorbereitung und konnten beim 42:25 (24:11)-Erfolg neues Selbstvertrauen sammeln.

Marc Pagalies: „Haben nur wenige technische Fehler gemacht“

„Der Gegner war zwar kein Maßstab, aber es lief trotzdem ganz okay. Wir haben vor allem nur sehr wenige technische Fehler gemacht“, befand auch Marc Pagalies, der gleich zu Beginn die Rolle des Regisseurs übernahm und auf der Mitte einen sehr ordentlichen Job machte. Neben dem gelernten Linksaußen begann der Gastgeber mit David Kryzun und Jonas Höffner auf den Halbpositionen. Maximilian Reede und Philipp Tuda blieben in den ersten 20 Minuten noch auf der Bank sitzen, belebten das Dinslakener Spiel nach ihrer Hereinnahme aber noch einmal deutlich. Insbesondere der Mittelblock stand mit Tuda und Reede bis zur Pause richtig gut.

Wiedersehen mit „Ninja Warrior“ Gary Hines

Bei den Gästen sorgte eigentlich nur Gary Hines für Gefahr. Der US-amerikanische Nationalspieler, bekannt aus der Parcours-Show „Ninja Warrior Germany“, konnte immer dann mit seiner überragenden Athletik punkten, wenn die Dinslakener Defensive ihn nicht rechtzeitig attackierte. Es war übrigens nicht die erste Begegnung des MTV mit Hines. 2019 lief der 38-Jährige noch für den HSC Bad Neustadt auf, dem die Dinslakener damals in der Aufstiegsrelegation zur dritten Liga unterlagen.

Dass Rheinwacht diesmal die Oberhand behalten würde, war ganz schnell klar. Die Hausherren drückten von Beginn an aufs Tempo, kamen so immer wieder über die erste und zweite Welle zum Erfolg. Weil der Ball auch im gebundenen Angriffsspiel sehr flott lief, kam der MTV durchweg zu klaren Chancen, von denen einige allerdings noch leichtfertig vergeben wurden. Gerade wegen des Auslassens klarster Möglichkeiten schrumpfte die frühe 9:3 (12.)-Führung noch einmal auf 11:7 (16.), doch nach der Einwechslung von Tuda und Reede setzte sich Dinslaken wieder schnell ab.

David Kryzun erzielt den 40. Treffer

MTV-Coach Harry Mohrhoff versuchte fortan, möglichst allen Akteuren noch ordentliche Einsatzzeiten zu geben. Die zweite Hälfte plätscherte nun ein wenig vor sich hin, obwohl Rheinwacht durchweg bemüht war, das Tempo hochzuhalten. Dass der Gastgeber auch die 40-Tore-Marke überbieten könnte, zeichnete sich ziemlich schnell ab. Neuzugang Kryzun erzielte schließlich mit einem feinen Wurf aus dem Rückraum den 40. Treffer, nachdem Tuda kurz zuvor mit einem verworfenen Siebenmeter noch „verweigert“ hatte.

„Wir dürfen dieses Spiel natürlich nicht überbewerten, aber wir haben schon einige schöne Sachen gemacht. Gerade mit der Angriffsleistung kann ich schon zufrieden sein. Im Abwehrbereich haben wir leider noch einige Male gepennt, aber der Drops war ja auch schnell gelutscht“, resümierte Mohrhoff, der sich mit seinem Team nun akribisch auf die erste wichtige Aufgabe beim OSC Rheinhausen am kommenden Sonntag vorbereiten will.

MTV: Christmann, Bystron; Feld (6), Lelgemann (2), Pagalies (4), Hoffmann (6), Kryzun (6), Höffner (1), Reede (5), Tuda (4), Schriddels (4), Adam (1), Dreier (3).