HANDBALL

Der MTV Dinslaken kann beim TV Rheinbach alles klar machen

Mit einem Sieg im Nachholspiel beim Vorletzten wäre Dinslaken endgültig gerettet. Die Trainerfrage soll sich auch bald klären

 

Beim MTV Dinslaken pendelt Max Reede zwischen den Extremen

Hannes Hombrink (rechts) lebt bereits wieder in Nordhorn und verlässt den MTV im Sommer.  Foto: Oleksandr Voskresenskyi / FUNKE Foto Services

Dinslaken.  Mit einem Sieg im Nachholspiel beim Vorletzten Rheinbach wäre Dinslaken endgültig gerettet. Die Trainerfrage soll sich auch bald klären. 

Drei ihrer letzten vier Begegnungen haben die Handballer des MTV Rheinwacht für sich entscheiden können. Der Klassenerhalt in der Regionalliga ist damit so gut wie gesichert. Den minimalsten Restzweifel wollen die Dinslakener am Mittwochabend (20.30 Uhr) mit einem Sieg im Nachholspiel beim TV Rheinbach beseitigen. Trainer Marco Banning ist nach den jüngsten Auftritten zuversichtlich, dass dieses Vorhaben auch gelingt: „Die Jungs haben zurzeit einfach Bock drauf, Spiele zu gewinnen“, sagt der Coach. Und dass seine Schützlinge auch auswärts nach langer Anreise unter der Woche bestehen können, bewiesen sie erst am letzten Donnerstag in Aachen.

Kandidat für den Trainerposten gegen Neuss in der Douvermannhalle

Am Mittwoch gegen 22 Uhr könnte also endgültig feststehen, dass der MTV auch in der kommenden Saison in der Regionalliga antreten darf. Wer die Dinslakener künftig in der Viertklassigkeit coacht, soll laut Obmann Heinz Buteweg auch in einigen Tagen klar sein. Ein Kandidat saß am Sonntag beim 24:22-Sieg über den Neusser HV auf der Tribüne der Douvermannhalle. Bei seiner Entscheidung will sich Buteweg aber eng mit der Mannschaft abstimmen. „Früher hat man das einfach von oben bestimmt. Aber bei uns läuft unheimlich viel über die gute Kameradschaft und nicht mit viel Geld. Die Jungs müssen Spaß haben. Mit Druck kommst du bei dieser Mannschaft nicht weit“, hat Buteweg erkannt.

Ben Youssef und Hombrink gehen im Sommer auf jeden Fall

Zwei Spieler des aktuellen Kaders wären wegen des großen Teamgeistes auch gerne beim MTV geblieben, doch die private Situation lässt das nicht mehr zu. Wael Ben Youssef wohnt seit einigen Monaten in Menden, Hannes Hombrink ist kürzlich zurück in die Heimat nach Nordhorn gekehrt. Buteweg lässt das Duo nur ungern ziehen, weiß aber auch, dass der Aufwand in der Zukunft kaum noch zu rechtfertigen wäre. 

Für Rechtsaußen Hombrink hat der Rheinwacht-Obmann mit Tim Schriddels vom Ligakonkurrenten Neusser HV immerhin schon adäquaten Ersatz gefunden. Den Abgang des Tunesiers Ben Youssef, der in dieser Saison nach einigen Verletzungsproblemen zum absoluten Leistungsträger im Rückraum avancierte, zu kompensieren, fällt noch deutlich schwerer. „Für den Rückraum müssen wir auf jeden Fall noch etwas tun. Ich bin dran, aber spruchreif ist noch nichts“, sagt Buteweg.

Heinz Buteweg will Ben Köß noch zum Bleiben überreden

Überzeugen will der Dinslakener Boss auch noch Torhüter Ben Köß, der im Dezember für den verletzten Dean Christmann einsprang und nachhaltigen Eindruck hinterließ, beim MTV weiterzumachen. „Ben hat uns die Regionalliga gesichert“, sagt Buteweg sogar ob der starken Leistungen des erfahrenen Keepers, doch auch Köß, der in Willich wohnt, muss Richtung Douvermannhalle viel Zeit im Auto verbringen.

Nachwuchstalent Finn de Lede ist mittlerweile an seinen Studienort nach Aachen gezogen, will dem MTV aber dennoch die Treue halten. Für das Regionalliga-Team sollte er in der kommenden Spielzeit aber ohne gemeinsames Mannschaftstraining unter der Woche kaum in Frage kommen.

Video-Studium des TV Rheinbach

In dieser Saison stehen Rheinwacht nun innerhalb kürzester Zeit noch vier Partien bevor. Das Training läuft bei diesem finalen Mammutprogramm nach vielen coronabedingten Spielausfällen im Winter nur noch dosiert ab. Am Dienstag stand noch einmal ein ausführliches Video-Studium von Gegner Rheinbach auf dem Programm, danach wurden bei geringer Belastung hauptsächlich Spielzüge eingeübt sowie Stärken und Schwächen des Gegners auf dem Parkett simuliert. 

„Rheinbach ist immer mal für eine Überraschung gut. Wir werden den Fokus auf jeden Fall wieder auf die Abwehr legen müssen und wollen dann über unser Tempospiel zu einfachen Toren kommen“, sagt Marco Banning, „wenn uns das gelingt, dann holen wir auch die zwei Punkte.“

Für Rheinbach geht es fast schon um alles

Der TVR wird den Dinslakenern auf jeden Fall einen großen Kampf liefern wollen. Der Gastgeber muss unbedingt punkten, wenn er den vorletzten Rang noch verlassen und damit den Klassenerhalt sichern will. Ganz so groß ist der Druck beim MTV zwar nicht mehr, „aber wir wollen das jetzt einfach klar machen“, gibt Banning die Marschroute für den Mittwoch vor.