HANDBALL

Der MTV Dinslaken hat beim OSC Rheinhausen mehr Reserven

Beim MTV Dinslaken pendelt Max Reede zwischen den Extremen

Wael Ben Youssef (Mitte) zeigte wieder ein richtig gutes Spiel. Foto: Oleksandr Voskresenskyi / FUNKE Foto Services

Dinslaken.  Der MTV Rheinwacht gewinnt beim noch um den Klassenerhalt kämpfenden Nachbarn mit 27:22. Für einen Akteur ist es ein ganz besonderes Spiel.

„Derbysieger, Derbysieger“, jubelten die Handballer des MTV Rheinwacht. Ob es sich beim Aufeinandertreffen zwischen dem OSC Rheinhausen und den Dinslakenern tatsächlich im engen Sinne um ein Derby handelt, sei dahingestellt. In jedem Fall ist der Trip zum früheren Bundesligisten an die Krefelder Straße die kürzeste Auswärtsfahrt der Regionalliga-Saison. Und Prestige schwingt auch immer mit, wenn beide Teams, die sich sehr gut kennen, gegeneinander antreten. So war die Mannschaft von Marco Banning trotz des am Mittwoch in Rheinbach gesicherten Klassenerhalts dann auch keineswegs bereit, Geschenke an den Nachbarn, der noch nicht gerettet ist, zu verteilen. Ein gewisser Spannungsabfall nach anstrengenden Wochen war am Samstagabend zwar spürbar, zum vierten Sieg in Serie reichte es beim 27:22 (13:13) aber dennoch.

Nik Dreier wohnt nur fünf Minuten von der Halle entfernt

Für einen Rheinwacht-Akteur war die Partie in Rheinhausen noch ein wenig besonderer als für den Rest der Mannschaft: Nik Dreier wohnt selbst fünf Minuten von der OSC-Spielstätte entfernt und spielte erstmals im Herrenbereich gegen seinen langjährigen Jugendverein. Nervös machte das den Abiturienten offenbar nicht. Dreier zeigte nach seiner Hereinnahme in Hälfte zwei vorne wie hinten eine sehr ordentliche Leistung, auch wenn der erste Wurf des Kreisläufers noch am Pfosten landete, und demonstrierte einmal mehr, dass er in seinem ersten Jahr im Seniorenbereich schon eine sehr gute Entwicklung genommen hat. „Natürlich war die Umstellung von der Jugend ziemlich groß, aber mir hat auch sehr geholfen, dass ich viel Spielpraxis in der dritten Mannschaft sammeln konnte. Es wird auf jeden Fall immer besser“, sagt der Nachwuchsakteur, der dem MTV auch in der kommenden Saison erhalten bleibt.

Wael Ben Youssef startet in Rheinhausen ganz stark

Nicht mehr dabei wird dann bekanntlich Wael Ben Youssef sein, der am Samstag einmal mehr zeigte, dass Rheinwacht die Lücke des in seinen Wohnort Menden wechselnden Tunesiers nur sehr schwer wird schließen können. Der dynamische Rückraumspieler hatte beim OSC nach sechseinhalb Minuten schon vier Treffer erzielt und hatte auch im weiteren Verlauf immer wieder gute Aktionen.

Angeführt von Ben Youssef legte Dinslaken in der Anfangsphase immer wieder vor, doch die Gastgeber, bei denen unter der Woche Trainer Thomas Molsner und Sportchef Olaf Mast das Handtuch geworfen hatten, zeigten unter der Leitung ihres verletzten Torhüters Matthias Puhle einen ordentlichen Auftritt und ließen sich nicht abschütteln. Beim 9:8 (20.) gelang den Hausherren sogar die erste Führung, die MTV-Coach Marco Banning zur ersten Auszeit veranlasste.

Marco Banning gefällt die zweite Hälfte deutlich besser

Bis zur Pause blieb die Partie ausgeglichen, bis Mitte der zweiten Hälfte blieb der OSC zumindest in Reichweite. Doch in der Schlussviertelstunde verfügten die Dinslakener, die von Beginn an viel durchwechselten, klar über die größeren Reserven. Spätestens beim 19:25 (54.) war die Begegnung endgültig gelaufen.

„Wir haben in der ersten Hälfte zu viele Fehler gemacht und auch in der Abwehr zu viele Durchbrüche zugelassen. Nach der Pause war das dann aber alles deutlich besser“, resümierte Banning, für dessen Team es schon am Dienstagabend weitergeht. Um 20.30 Uhr kommt dann der HC Gelpe/Strombach in die Douvermannhalle.

MTV: Köß, Christmann; Feld (3), Ben Youssef (6), Hoffmann (2), Tuda (8/4), Kruse (3), Reede (1), Tomke, Adam (1), Hombrink (1), Backhaus (1), Dreier (1), Höffner.