HANDBALL


Weiden-Spiel weist den Weg

Auf den abstiegsbedrohten Handball-Regionalligisten aus Dinslaken wartet eine enorm wichtige Partie

 

Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Auch Dinslakens Rückraumspieler David Kryzun (links) zeigte am Dienstag gegen Ratingen aufsteigende Form. Markus Joosten

Marius Timofte macht gar nicht erst den Versuch, die Bedeutung der kommenden Begegnung herunterzuspielen. „Das ist aus meiner Sicht wahrscheinlich sogar das wichtigste Spiel der gesamten Saison“, sagt der neue Trainer des MTV Rheinwacht vor der Heimpartie am Sonntag (11.15 Uhr) gegen den HC Weiden. Auch im Erfolgsfall würden seine Dinslakener Regionalliga-Handballer den vorletzten Platz, und damit einen Abstiegsrang, zwar vor Weihnachten nicht mehr verlassen, doch der Rückstand auf den Gast aus Würselen wäre immerhin auf zwei Zähler verkürzt, der Abwärtstrend nach sieben Niederlage in Folge gestoppt, ein wichtiges Zeichen gesetzt und neues Selbstvertrauen geschöpft.

Weiden feiert Derbysieg

Soweit zumindest die Theorie. In der Praxis dürfte sich das Unternehmen erster Heimsieg nämlich durchaus anspruchsvoll gestalten. Weiden hat zwar sechs seiner bislang sieben Punkte daheim geholt, reist aber auch mit großem Rückenwind an. Am vergangenen Samstag gelang dem HC ein 32:26-Derbysieg über den „großen“ Nachbarn BTB Aachen, der von Fans und Spielern gleichermaßen euphorisch gefeiert wurde. Timofte hat sich den Kontrahenten vom Mittelrhein intensiv im Video angeschaut: „Sie sind vorne sehr beweglich, üben auf allen Positionen viel Druck aus. Im Angriff brauchen wir selbst eine klare Linie, dürfen uns nicht in Einzelaktionen verstricken“, sagt der Rheinwacht-Coach.

Nach den jüngsten beiden Niederlagen in der Meisterschaft gegen den Tabellendritten aus Remscheid und den Zweiten Korschenbroich hat der 55-Jährige zuletzt am Dienstag im Pokalfinale eine weitere Steigerung ausgemacht, auch wenn die Partie gegen den souveränen Regionalliga-Spitzenreiter Ratingen letztlich auch deutlich mit 31:38 verloren ging. „Auf der ein oder anderen Sache können wir jetzt sicher aufbauen“, findet der frühere rumänische Nationalspieler und langjährige Dinslakener Spielertrainer. Timofte sagt aber auch: „Es ist letztlich egal, wie weit wir an diesem Punkt mit unserer noch jungen Zusammenarbeit sind. Am Sonntag zählt einfach nur ein Sieg.“

Timofte setzt auf Kampfgeist

Insbesondere Einsatz und Kampfkraft müssen demnach in erster Linie stimmen, und auch in diesem Bereich hat der neue Übungsleiter zuletzt noch Luft nach oben ausgemacht: „In dem ein oder anderen Gesicht habe ich diese große Anstrengung noch nicht gesehen. Ich hoffe wirklich, dass alle die Wichtigkeit dieser Partie verstanden haben. Die Mannschaft muss am Sonntag wirklich alles geben“, fordert Timofte, der darauf setzt, dass sein Team von der ersten Minute an brennt und nicht erneut frühzeitig einem Rückstand hinterher rennen muss. Doch dazu wäre vor allem auch eine bessere Chancenverwertung in der Anfangsphase von Nöten. Der Coach hat auch über dieses Thema unter der Woche viel mit seinen Schützlingen geredet. Nun müssen die Spieler liefern. Sonst kann Obmann Heinz Buteweg in der Weihnachtspause schon einmal langsam mit den Planungen für die Oberliga beginnen.

Timo Kiwitz