Der MTV belohnt sich nicht
Couragierter Auftritt zum Start in die Handball-Regionalliga beim 29:32 gegen Ratingen
Maximilian Reede machte im halblinken Rückraum ein gutes Spiel. Arnulf Stoffel FUNKE Foto Services
Der aufmunternde Applaus der mitgereisten Fans konnte bei den Handballern des MTV Rheinwacht allenfalls ein kleines Lächeln auf die Gesichter zaubern. Die Enttäuschung war schon groß im Dinslakener Lager am Samstagabend um kurz nach 19 Uhr in der ziemlich aufgeheizten Halle an der Gothaer Straße. Weil zum Start der neuen Regionalliga-Saison einfach mehr drin gewesen wäre für die Mannschaft von Marius Timofte. Die Gäste lieferten dem Drittliga-Absteiger Interaktiv Ratingen zwar einen großen Kampf, leisteten sich bei der 29:32 (15:16)-Niederlage in Summe aber ein, zwei leichte Fehler zu viel.
Für Timofte waren hinterher vor allem die letzten fünf Minuten ausschlaggebend: „Da haben wir es mit zu vielen Einzelaktionen versucht. Vorher, als wir noch zusammen agiert und unsere Übergänge gespielt haben, sind wir immer zu unseren Chancen gekommen“, ärgerte sich der MTV-Coach.
Das neu formierte, aber immer noch mit vielen Akteuren mit höherklassiger Erfahrung besetzte Team aus Ratingen stellte schon in den ersten Minuten unter Beweis, dass es immer noch das Zeug dazu hat, in der Regionalliga eine gute Rolle zu spielen. Der Dinslakener Vier-Tore-Rückstand (10:6/18.) war dennoch unnötig, denn der Gast ließ in der Anfangsphase einige gute Chancen liegen und produzierte dazu noch mehrere Fehlpässe.
Tuda trifft zum Ausgleich
„Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um in der Liga anzukommen, uns dann aber stabilisiert“, resümierte Timofte zurecht, denn seine Schützlinge ließen den Kopf nie hängen, bissen sich in die Partie und ließen sich nie wirklich abschütteln. Der erste Ausgleich fiel dennoch erst in der 50. Minute. Nach dem Treffer von Kapitän Philipp Tuda zum 25:25 schien das Momentum sogar auf Rheinwacht-Seite, aber Ratingen ließ sich nicht wirklich beirren, zog seinen Stiefel weiter durch und war am Ende auch einfach die etwas cleverere Mannschaft.
Mut machen darf die eigene Vorstellung den Dinslakenern für eine, gerade wegen des nur kleinen Kaders, voraussichtlich sehr schwierige Saison trotzdem. Die Abwehrleistung in Ratingen war trotz der am Ende 32 Gegentore keineswegs schlecht. Allerdings hatten Dean Christmann und Jan Bystron zwischen den Pfosten keinen besonders guten Tag erwischt, während Ratingens Keeper Denis Karic gerade in Hälfte eins einige freie Bälle parierte.
Im MTV-Angriff überzeugte das erste Rückraum-Aufgebot mit Spiellenker Tuda, der allerdings anderthalb Minuten vor dem Ende wegen eines härteren Fouls auf die Tribüne musste, dem von Beginn an treffsicheren Maximilian Reede auf Halblinks und dem flinken wie durchsetzungsfähigen Torsten Sanders auf der anderen Seite. Wobei insbesondere Linkshänder Sanders ob seiner kraftraubenden Spielweise etwas mehr Entlastung gebrauchen könnte.
Von der Bank kamen diesmal allerdings nur wenig Impulse. Jonas Höffner und Fabian Hoffmann agierten bei ihren Einsätzen zwar solide, setzten sich gegen die später sehr offensive Ratinger Abwehr aber zu selten durch.
Neuzugang Jakob Klett muss noch auf seinen ersten Regionalliga-Einsatz warten. Der zweite Dinslakener Linksaußen saß über 60 Minuten auf der Bank.
MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Kölsch (3/1), Klett, Reede (8), Hoffmann (1), Tuda (6/2), Höffner, Sanders (8), Krölls, Dreier (3).
Timo Kiwitz