HANDBALL


Vor Gastgeber Gelpe gewarnt

 

 Handball-Regionalligist steht ein schweres Auswärtsspiel bevor. Nicht nur wegen der langen Anreise

 

Der Dinslakener Jonas Höffner machte seine Sache auf der Mitte gut. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services

Über viele Jahre war Jonas Höffner in der ersten Mannschaft seines MTV Rheinwacht vornehmlich im halbrechten Rückraum zum Einsatz gekommen. Weil die Dinslakener Regionalliga-Handballer seit diesem Sommer mit Torsten Sanders, der von der HSG Wesel kam, einen Linkshänder im Aufgebot haben, der auf dieser Position zu Hause ist, gab Trainer Marius Timofte dem Eigengewächs schon in der Vorbereitung vermehrt Einsatzzeiten auf der Mitte.

Eine Maßnahme, die sich spätestens am Sonntag beim Heimsieg über Gladbach auszahlte, als der eigentlich gesetzte Spielmacher Philipp Tuda schon vor der Pause die rote Karte sah und Feuerwehrmann Höffner erfolgreich in die Bresche sprang. Nicht völlig fehlerfrei, aber mit viel Tempo und ganz anderen Qualitäten, als sie Tuda für gewöhnlich in die Waagschale wirft. Im Auswärtsspiel beim HC Gelpe/Strombach am Samstag um 19 Uhr darf der eigentliche Regisseur wieder mitwirken und wird sicher auch von Beginn an auf der Platte stehen, doch für Timofte war der gelungene Auftritt Höffners trotzdem ein klarer Fingerzeig. „Jonas hat das wirklich sehr gut gemacht und ist auf der Mitte auf einem richtig guten Weg“, lobt der Coach.

Für Timofte war es allgemein sehr erfreulich zu sehen, dass seine Schützlinge sich, auch wenn das eigene Spiel diesmal nicht so rund lief wie bei den zwei Erfolgen zuvor, aus schwächeren Phasen und nach Rückschlägen wie Tudas Hinausstellung, am eigenen Schopf aus dem Sumpf zogen und am Ende deshalb auch völlig zu recht zum dritten Mal in Folge als Sieger vom Feld gingen.

Nur allzu gerne würden die Dinslakener am Samstagabend in Gummersbach nach knapp 140 Kilometer langer Anreise den vierten Streich folgen lassen, doch die Gäste haben allen Grund dazu, den punktgleichen HC nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Warnung genug ist Rheinwacht das mehr als respektable Remis (35:35), das Gelpe/Strombach am vergangenen Samstag beim Titelfavoriten TV Korschenbroich erreichten.

Die Gummersbacher hatten zwar im Sommer den Abgang einiger Leistungsträger verzeichnen müssen, konnten die Verluste aber offenbar weitgehend aus den eigenen Reihen auffangen. Nach der Auftaktniederlage gegen Aachen gestaltete das Team auch die letzten drei Heimspiele erfolgreich. „Sie stellen meist eine aggressive 6:0-Deckung und haben vorne auch im Rückraum, gerade auf Halbrechts, gute Leute, die jede Chance nutzen, um von neun oder zehn Metern abzuschließen“, weiß Timofte, der seine Mannschaft vorne geduldig und mit ganz geringer Fehlerquote sehen will. Auch der Rückwärtsbewegung käme eine große Bedeutung zu.

Bei dem Versuch, die kleine Erfolgsserie fortzuführen kann der MTV-Coach weiter auf seinen gesamten Kader bauen. Nur Keeper Michal Gorlas konnte unter der Woche wegen der Uni erneut nicht trainieren, doch auch hier stehen mit dem am letzten Sonntag bärenstarken Dean Christmann und Jan Bystron zwei Alternativen parat.

Tino Kiwitz