HANDBALL

Christmann rettet Sieg des MTV Dinslaken im Siebengebirge

Christmann rettet Sieg des MTV Dinslaken im Siebengebirge

Marco Banning schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben. Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services

Dinslaken.  Der Torhüter des MTV pariert beim 30:29 über die HSG Siebengebirge den letzten freien Wurf. Überragender Akteur in Hälfte zwei ist ein anderer.

Als die Schlusssirene in der mit 350 Zuschauern gut gefüllten Sporthalle am Sonnenhügel in Oberpleis ertönte, gab es bei den Gästen kein Halten mehr. Alle Akteure des Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht rannten zu ihrem Torwart Dean Christmann, der kurz zuvor die entscheidende Parade zum 30:29 (13:15)-Erfolg bei der HSG Siebengebirge beigesteuert hatte. Ein ungemein hart erkämpfter Sieg beim von seinen Fans frenetisch angefeuerten Schlusslicht, der den Dinslakenern nach drei Niederlagen im Abstiegskampf richtig gute Karten beschert.

HSG Siebengebirge erwischt den besseren Start

Dabei hatte es lange überhaupt nicht gut ausgesehen für den MTV. Die Hausherren erwischten nämlich den klar besseren Start. Vorne leisteten sich die Dinslakener gegen die offensive 6:0-Deckung der HSG viele leichte Fehler, weil schlichtweg die erforderliche Bewegung im Angriff fehlte. Hinten bekam Rheinwacht das Kreisläuferspiel des Gegners nicht in den Griff. Der 4:8-Rückstand (18.) war folgerichtig.

Doch zumindest die Moral stimmte. Trotz der vielen Unzulänglichkeiten und der euphorisierten Kulisse, stemmten sich die Gäste gegen die nächste Schlappe und waren zur Pause wieder in Reichweite.

Wael Ben Youssef sieht schon vor der Pause Rot

Bitter nur, dass der bis dahin dreifache Torschütze Wael Ben Youssef da bereits wegen eines unnötigen Fouls bei einem Tempogegenstoß des Kontrahenten die berechtigte rote Karte gesehen hatte und auf der Tribüne Platz nehmen musste.

In der Kabine schien das Dinslakener Trainerteam dann aber die richtigen Worte gefunden zu haben. Vorne zeigten die Gäste nun wesentlich mehr Zug zum Tor. Allen voran Maximilian Reede, der erneut nicht gut in die Partie gefunden hatte, nach dem Wechsel aber mit insgesamt acht Treffern und feinen Anspielen an den Kreis, wo Youngster Nik Dreier den angeschlagenen Dennis Backhaus in der Schlussviertelstunde sehr gut vertrat, zum überragenden Akteur auf dem Parkett avancierte.

Nik Dreier erzielt die erste Führung

Beim 18:18 (38.) gelang Reede erstmals der Ausgleich. Beim 22:23 (47.) traf Dreier zur ersten Führung überhaupt, beim 24:26 (51.) lag der MTV sogar mit zwei Toren vorne, doch es blieb ungemein spannend.

Siebengebirge gelang 80 Sekunden vor dem Ende der 29:29-Ausgleich, in dieser Situation erhielt Dinslakens Philipp Tuda auch noch eine umstrittene Zeitstrafe.

In Unterzahl traf der kurz zuvor wieder aufs Feld gekommene Kapitän Backhaus vom Kreis zur erneuten Dinslakener Führung, die Christmann schließlich mit einer überragenden Parade sicherte.

Kruse muss beim Aufwärmen passen

Wenig später kannte der Jubel bei den Rheinwacht-Spielern und den mitgereisten Zuschauern keine Grenzen mehr. Die Dinslakener feierten den Erfolg wie eine Meisterschaft. Coach Marco Banning musste danach erst einmal durchschnaufen: „Hammer! Der Sieg war am Ende aus meiner Sicht auch verdient, weil wir einfach nicht aufgesteckt haben. Das war eine super kämpferische Leistung, gerade wenn man bedenkt, dass einige Jungs nach dem Spiel vom Freitag noch richtig schwere Beine