HANDBALL


Buteweg sitzt beim Sieg auf der Bank

 Der langjährige Obmann sieht zwei Tage nach seiner Abwahl einen 31:27-Erfolg über den BHC II

 

 


Kapitän Philipp Tuda führte sein Team zum Erfolg und hofft nun auf Einigkeit im Verein. Foto: Markus Joosten / FUNKE Foto Services

Sein blauer Kleinbus stand genau dort, wo er immer steht: direkt vor der Douvermannhalle. Und als die Partie zwischen dem MTV Rheinwacht und dem Bergischen HC II angepfiffen wurde, saß Heinz Buteweg auch genau dort, wo er immer sitzt: auf der Dinslakener Bank. Wer in diesen unruhigen Tagen rund um die Abwahl des langjährigen Abteilungsleiters am Freitagabend mit einigen Störgeräuschen auf ein positives Signal gehofft hatte, mag Butewegs Anwesenheit in diese Richtung deuten. Ein solches sendete in jedem Fall die Regionalliga-Mannschaft des Vereins, die beim 31:27 (18:13)-Erfolg über die Reserve des Bundesligisten Bergischer HC eine über weite Strecken sehr ordentliche Vorstellung zeigte und sich damit im Mittelfeld der Tabelle wieder ein ausgeglichenes Punktekonto erarbeitet hat.

„Die Mannschaft hat sich seit dem Sommer kontinuierlich gesteigert und sich diese Position damit auch einfach verdient“, freute sich Trainer Marius Timofte nachher über die gute Leistung seiner Schützlinge, die es geschafft hatten, das Ergebnis der Abteilungsversammlung im letzten Heimspiel des Jahres über 60 Minuten vollkommen auszublenden. „Wir hatten in beiden Halbzeiten zwar einen kleinen Hänger, haben es aber geschafft, uns da wieder herauszuziehen“, lobte Timofte.

Der MTV begann im Angriff stark, verteilte die Last auf vielen Schultern und war auch insbesondere immer wieder über den Kreis erfolgreich, wo Nik Dreier nicht nur häufig anspielbar war, sondern sich auch einige Male sehenswert durchsetzte. Mit der Zweitvertretung des BHC war aber auch kein Fallobst angereist. Gerade in der Anfangsphase hatten die Dinslakener noch große Probleme mit „Shooter“ Cornelius Mucha, der von Halblinks für viele einfache Gästetore sorgte. Doch in der Schlussphase von Hälfte eins steigerte sich der MTV in der Abwehr noch einmal deutlich und ging auch deshalb nach einem 11:12-Rückstand (19.) noch mit einer komfortablen Fünf-Tore-Führung in die Pause.

Doch auch wenn Rheinwacht den Abstand zu Beginn des zweiten Durchgangs noch für einige Minuten halten konnte, war die junge, flinke Truppe des Bergischen HC noch längst nicht besiegt. Die Gäste agierten in der Deckung nun offensiver und auch deutlicher bissiger, stellten den MTV, der sich jetzt auch eine Reihe von technischen Fehlern leistete, damit zwischenzeitlich vor größere Probleme. Auch eine Auszeit von Timofte beim Stand von 22:19 (43.) konnte an der Aufholjagd der Gäste vorläufig nichts ändern. Jannis Peter Keull brachte den BHC acht Minuten vor Ende wieder auf einen Treffer heran (26:25).

Doch in der spannenden Schlussphase hatte Dinslaken seine Nerven wieder im Griff. Und konnte sich zudem auf einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten verlassen: Jan Bystron avancierte im MTV-Tor mit etlichen Paraden und zwei gehaltenen Strafwürfen zum Matchwinner bei den Hausherren.

Nach dem dritten Heimsieg der Saison will sich das Dinslakener Regionalliga-Team jetzt intensiver mit den neuen Gegebenheiten beschäftigen. „Ich kann dazu jetzt noch gar nicht so viel sagen, weil wir uns erst einmal ganz auf dieses Spiel konzentrierten wollten, was uns ja auch gelungen ist“, erklärte Mittelmann Philipp Tuda. Für den Dinslakener Kapitän sei es durchaus „eine schwierige Situation“, teamintern wäre es aber Konsens, „dass wir durchziehen wollen.“ Besonders wichtig ist dem Führungsspieler, dass in der Abteilung keine Gräben entstehen: „Wir sollten nicht vergessen, dass wir ein Verein sind. Genau das hat den MTV in den letzten Jahren ja auch immer ausgezeichnet.“

MTV Rheinwacht: Christmann, Bystron; Rosendahl, Kölsch (4), Reede (5), Asci (2), Hoffmann (5), Tuda (6/3), Sanders (2), Krölls (2), Schriddels, Dreier (5).

Timo Kiwitz