HANDBALL


Buteweg macht beim MTV doch weiter

Der langjährige Abteilungsleiter nimmt beim Handball-Regionalligisten MTV Dinslaken die Arbeit als Teammanager auf

 

 

Heinz Buteweg hat die Kaderplanung am Mittwoch aufgenommen. Jochen Emde FUNKE Foto Services

Am Dienstag hatte Kapitän Philipp Tuda mit Blick auf die Zukunft beim Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht gegenüber dieser Zeitung noch seine Sorgen zum Ausdruck gebracht. Einen Tag später sieht die Welt in Dinslaken schon wieder etwas freundlicher aus. Grund dafür ist ein ausführliches Gespräch, dass der Hauptvorstand des ältesten Sportvereins der Stadt um den Vorsitzenden Gerd Joschko am Abend mit dem langjährigen Handball-Obmann Heinz Buteweg geführt hat. Das wichtigste Ergebnis des Austauschs: Buteweg soll künftig weiterhin für die Belange der ersten Mannschaft verantwortlich sein.

Nach der Abwahl des 75-Jährigen, der Anfang Dezember von Andreas Klink abgelöst wurde, war einige Wochen nicht ganz klar gewesen, wie es mit dem Aushängeschild des Vereins in der vierthöchsten Klasse weitergehen soll. Die neue Abteilungsspitze hatte den Wert des Teams für den Vereins zwar sofort hervorgehoben, die Planungen gerieten aber erst einmal ins Stocken. Wenig verwunderlich, weil bis dato alles, was die Mannschaft betrifft, über Butewegs Tisch ging. Und weil die Fronten anfangs noch nicht wirklich geklärt waren, konnte auch der Mann, der länger als drei Jahrzehnte die Geschicke der Abteilung lenkte, nicht so agieren, wie er es für gewöhnlich um diese Zeit des Jahres tut, um rechtzeitig die Weichen für die nächste Saison zu stellen.

Nach der fruchtbaren Diskussion am Dienstagabend, in die auch die Rheinwacht-Finanzexperten involviert waren, scheint diese Baustelle nun geschlossen. Zeit ist trotzdem nicht zu verlieren, weil andere Vereine natürlich schon ein Auge auf die Dinslakener Akteure geworfen haben. So hat Buteweg dann auch am Mittwoch wieder die Arbeit aufgenommen und erste Gespräche geführt. Bis zum Ende des Jahres will der Ex-Obmann und künftige Teammanager mit allen Akteuren geredet und ein klares Stimmungsbild eingeholt haben. „Bis dahin bringt es allerdings auch nichts, zu spekulieren, wie die Sache ausgeht“, sagt Buteweg, der grundsätzlich aber vor allem wegen der guten Stimmung im Team schon optimistisch ist, dass er die Mannschaft über die Saison hinaus zusammenhalten kann.

Natürlich seien aber noch viele Details zu klären. Auch vom Vorstand und der neuen Abteilungsspitze erwartet Buteweg noch Antworten: „Es muss einfach auch klar sein, wieviel Geld am Ende zur Verfügung steht und was die ganze Geschichte kostet.“ In der Regionalliga zählt der MTV seit dem Aufstieg 2018 ohne Zweifel zu den Teams mit dem geringsten Etat, umsonst ist Leistungssport auf dieser Ebene aber eben auch nicht zu haben.

Nichtsdestotrotz streckt Buteweg nun auch bereits die Fühler nach potenziellen Neuzugängen aus, die den Kader des Dinslakener Regionalligisten aufwerten und ergänzen könnten. „Wir brauchen zuallererst noch einen zweiten Kreisläufer. Da sehe ich den größten Bedarf“, meint der frühere Obmann, der in den kommenden Tagen schon konkret mit drei möglichen Kandidaten sprechen will.

Für Heinz Buteweg, über viele Jahre auch als Jugendtrainer, Schiedsrichter, Zeitnehmer und Getränkeverkäufer aktiv, steht übrigens fest, dass die sportliche Leitung der „Ersten“ künftig seine einzige Rolle in der Abteilung sein soll. Den ein oder anderen Ratschlag dürfte er aber sich noch für seine Nachfolger haben: „Wenn man mich nach etwas fragt, werde ich natürlich auch antworten.“

Klink lobt die Zusammenarbeit

Der neue Obmann Andreas Klink, selbst zurzeit aus gesundheitlichen Gründen ein wenig außen vor, erklärt sich sehr zufrieden mit der bisherigen Zusammenarbeit: „Das klappt sehr gut mit Heinz. Auf seine Expertise wollen und können wir ja auch einfach nicht verzichten.“ Klink und seine Mitstreiter sind gerade dabei, die Arbeit aufzuteilen. Künftig soll es auch wieder einen Jungen- und einen Mädchenwart für den Nachwuchs geben. Auch ein Posten für Social Media und Werbung wird eingeführt. Die Intention ist ganz klar: Das, was Buteweg in den vergangenen 32 Jahren quasi im Alleingang gestemmt hat, soll auf viele Schultern verteilt werden. Im Idealfall springen dann auch noch einige frische Ideen dabei heraus. „Aber an erster Stelle steht jetzt ganz klar erst einmal das Thema Regionalliga-Mannschaft“, betont Klink und hofft ebenfalls, dass diese Kuh nun schnellstmöglich vom Eis ist.

Timo Kiwitz