Handball

Boris Lietz trainiert ab dem Sommer die Handballer des MTV Dinslaken

Foto: birkesdorfer TV

Dinslaken. Der Mann, der die Handballer des MTV Dinslaken trainieren soll, hat zuletzt den Birkesdorfer TV in der Oberliga gecoacht. Was ihm wichtig ist.

Die Überraschung beim Tabellenzweiten blieb aus. Bei der 25:33 (11:20)-Niederlage gegen die gastgebende SG Langenfeld waren die Handballer des MTV Rheinwacht letztlich so chancenlos wie es das schmale Aufgebot des einmal mehr stark verletzungsgebeutelten Teams schon im Vorfeld erahnen ließ. Einen Erfolgsmeldung rund um den abstiegsbedrohten Dinslakener Regionalligisten konnte Heinz Buteweg am Wochenende trotzdem vermelden. Nur eine Woche, nachdem Harald Jakobs seinen Abschied zum Saisonende bekannt gegeben hatte, kann der Obmann einen neuen Trainer präsentieren. Im Sommer wird Boris Lietz, zuletzt fünf Jahre beim Dürener Oberligisten Birkesdorfer TV auf der Kommandobrücke, übernehmen.

Buteweg war der 38-Jährige, der nach Dorsten gezogen ist und den hohen Aufwand mit anderthalbstündigen Fahrten zum Training zuletzt nicht mehr stemmen konnte und wollte, schon vor längerer Zeit empfohlen worden. Am letzten Sonntag griff der MTV-Abteilungsleiter dann zum Hörer. Lietz und er setzten sich zwei Tage später zusammen und wurden sich schnell einig. „Boris macht einen richtig guten Eindruck. Er ist ein sehr offener Typ, und ich freue mich auch, dass wir jemanden bekommen haben, der im hiesigen Raum noch nicht so verwurzelt ist. Das war mir wichtig“, sagt Buteweg.

Lietz setzt auf Kooperation

In welcher Klasse der MTV in der kommenden Saison antreten darf, spielte für den neuen Mann bei der Zusage keine große Rolle: „Wichtig war mir, dass es ein interessantes Projekt ist und dass es hier die Möglichkeit gibt, den Handball noch ein Stückchen professioneller aufzustellen“, sagt Lietz, der sich mittlerweile ein paar Videos von Spielen des MTV angesehen hat und nun auch noch die ein oder andere Partie besuchen möchte.

Der Verwaltungsleiter beim Erzbistum Köln baut auf einen „sehr modernen und schnellen Handball“, setzt dabei viel auf Kooperation mit seinen Schützlingen: „Ich bin sicher nicht der maximal autoritäre Typ.“ Lietz spielte in der Jugend beim HSV Frechen, später dann auch beim TV Oppum, beim TuS 05 Daun und in Bad Münstereifel. Verletzungsbedingt musste der Rückraumspieler seine aktive Karriere früh beenden, übernahm dann mit dem TV Forsbach schnell einen Herren-Verbandsligisten als Trainer. Es folgte der anspruchsvolle Oberliga-Job bei der U23 von Bayer Dormagen und dann der Neuaufbau beim Birkesdorfer TV, den Lietz nach dem Abstieg zurück in die Oberliga führte und dort wieder etablieren konnte. Lietz ist Inhaber der B-Lizenz und ehrenamtlich noch Vizepräsident der Jugend im Handballverband Mittelrhein.

Auch ohne Reede, Höffner und Ahls

In Langenfeld mussten die Dinslakener wie befürchtet nicht nur auf die Langzeitverletzten Phillip Tuda, Marco Banning und Robert Jakobs verzichten, sondern auch auf Max Reede, Jonas Höffner und Jonas Ahls verzichten. Aus der Landesliga-Reserve fuhr Nico Czeslik mit und kam auch, gerade in der Deckung zu vielen Spielanteilen. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht. Das war solide“, lobte Trainer Harald Jakobs die „Leihgabe“. Ansonsten konnte der Trainer dem Auftritt seines dezimierten Teams nicht viel Erfreuliches abgewinnen. Nach elf Minuten (5:5) hatten sich die dezimierten Dinslakener nach schwachem Start zwar ins Spiel gekämpft, danach lief aber kaum noch etwas zusammen. Schon zur Pause war die Partie gelaufen.

Luca Steffel erweitert zudem die Verletztenliste. Der junge Keeper zog sich in Hälfte eins einen starken Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und soll erst nach vier bis sechs Wochen wieder mit dem Aufbautraining beginnen.