Handball

Boris Lietz freut sich über viel Qualität im Kader

Der neue Trainer des MTV Dinslaken stellt seiner Mannschaft den Fahrplan für die kommenden Monate vor

Max Reede (rechts) musste wegen seiner Fußverletzung doch unters Messer, kann aber auch bald wieder starten. Foto: Jochen Emde FUNKE Foto Services

 

Timo Kiwitz

Dinslaken Eigentlich sollte Boris Lietz seinen neuen Schützlingen am Donnerstagabend erstmals persönlich begegnen. Doch das Treffen des künftigen Trainers mit den Regionalliga-Handballern des MTV Rheinwacht wurde wieder ins Internet verlegt, weil die Stadt Dinslaken die Sperrung der Douvermannhalle noch nicht aufgehoben hatte (die NRZ berichtete). Auch ohne jegliches Ansteckungsrisiko plauderte Lietz mit den Spielern online in kleinen Gruppen, nachdem es vor wenigen Wochen noch eine große Zusammenkunft per Videokonferenz gegeben hatte. „Es waren sehr nette Gespräche“, berichtete der neue Coach, der dabei auch gleich den Fahrplan für die nächsten Monate vorstellte.

Für die kommenden zwei Wochen gibt Lietz den Akteuren noch Trainingspläne an die Hand, um individuell „eine gewisse Grundkondition“ aufzubauen, bevor es dann richtig losgeht. Am 1. Juni beginnt die Vorbereitung offiziell. Aktuell geht der Coach davon aus, dass dann auch ein gemeinsames Training in der Halle möglich sein wird. „Falls nicht“, so Lietz, „verlegen wir uns erstmal auf Outdooraktivitäten.“

In der ersten Phase soll es vor allem darum gehen, nach der langen Pause wieder ein Gefühl für den Ball zu entwickeln und neben ersten spielerischen Elementen auch den Konditionsaufbau voranzutreiben. Zu drei bis vier gemeinsamen Einheiten pro Woche kommt die Arbeit im Kraftraum.

Reede am Fuß operiert

Anfang Juli soll es noch einmal eine zweiwöchige Pause geben, ehe die heiße Phase der Vorbereitung mit teilweise sieben bis acht Trainingseinheiten pro Woche eingeläutet wird.

Nach derzeitigem Stand kann der gesamte Kader von Anfang an mitwirken. Max Reede musste sich zwar erst vor wenigen Tagen einem Eingriff am lädierten Fußgelenk unterziehen, der Halblinke soll aber auch in zwei Wochen schon wieder starten können. Mit Robert Jakobs geht es einem weiteren Langzeitverletzten (Bandscheibenvorfall) mittlerweile deutlich besser. Zumindest Lauftraining ist für den Abwehrspezialisten wieder möglich.

„Ich bin wirklich frohen Mutes, dass wir mit einem breiten Kader vernünftig arbeiten können. Auch Testspiele werden besonders wichtig sein, da die Spielpraxis durch die Corona-Krise schon verloren gegangen ist. Aber unser Faustpfand ist natürlich, dass wir über eine eingespielte Truppe verfügen.“ Jetzt müsse der Kader vor allem wieder auf ein gutes Fitness-Level gebracht werden, das in der abgebrochenen Saison auf Grund der vielen Verletzungen einfach nicht mehr vorhanden gewesen sei. „Unser Kader hat aus meiner Sicht jetzt nicht nur eine vernünftige Breite, sondern mit den ganzen Rekonvaleszenten auch viel Qualität“, sagt der frühere Trainer des Mittelrhein-Oberligisten Birkesdorfer TV. Wünschen würde sich Lietz allenfalls einen weiteren Linkshänder, „auch wenn wir den Abgang von Steffen Hahn sicher nicht Eins-zu-Eins ersetzen können.“