HANDBALL

Beim MTV Dinslaken wird es schon vor dem Anwurf emotional

 

Die Handballer verabschieden gegen Aachen zahlreiche Akteure und zeigen dann ersatzgeschwächt noch einmal eine starke Leistung

 


Maximilian Reede biss sich gesundheitlich angeschlagen durch und steuerte sieben Treffer bei. Markus Joosten FUNKE Foto Services

Schon vor dem Anwurf wurde es emotional in der Douvermannhalle. Mit Fabian Hoffmann, Dean Christmann, Nik Dreier, Niklas Kölsch und John Krölls würdigte der MTV Rheinwacht gleich fünf Akteure, denen der Abschied von den Dinslakener Handballern durchweg nicht leicht fällt. Was genauso für Torsten Sanders gilt, der allerdings beim vorerst letzten Regionalliga-Heimspiel wegen eines privaten Termins passen musste. Ohne Sanders und zwei weitere verletzte Stammkräfte, den scheidenden Hoffmann und Kapitän Philipp Tuda, standen die Voraussetzungen des schon vor der Osterpause als Absteiger feststehenden Gastgebers, um sich gegen BTB Aachen von den eigenen Fans noch einmal mit einem Sieg zu verabschieden, nicht gut. Trotzdem gaben am Ende nur Kleinigkeiten den Ausschlag für die 27:30 (14:13)-Niederlage.

Stark in der Abwehr

Der Gast aus der Kaiserstadt hat mit dem Erfolg in Dinslaken auch die allerletzten Zweifel am Klassenerhalt beseitigt. Die Aachener Konkurrenten konnten dem MTV dabei aber keineswegs vorwerfen, nicht alles investiert zu haben. Die dezimierten Dinslakener, die mit dem künftigen Coach Robert Jakobs, Antonio Matic, Fabian Rösgen und Philip Frank wieder Hilfe aus der Reserve erhielten, agierten durchweg auf Augenhöhe und überzeugten vor allem in der ersten Hälfte mit einer kämpferischen Deckungsleistung.

Im Angriff sorgte Niklas Kölsch auf der Mitte für viel Tempo, mit dem Rheinwacht die BTB-Deckung immer wieder auseinanderziehen konnte. Der Lohn war eine 8:5-Führung (18.), die Aachen aber keineswegs aus dem Konzept brachte. Die Gäste waren schnell wieder dran, und es entwickelte sich in der Folge eine ganz enge Partie, die bis in die Schlussphase auf Messers Schneide stand.

Bei den Dinslakenern schwanden die Kräfte nach der Pause zwar merklich, zumal mit Maximilian Reede ein weiterer Leistungsträger gesundheitlich angeschlagen in die Partie ging, doch die Hausherren hielten, angetrieben von einer gut gefüllten und stimmungsvollen Tribüne, weiter dagegen.

Banning „super zufrieden“

Nik Dreier gelang noch einmal der Ausgleich zum 25:25 (52.), aber in den letzten Minuten fehlte vorne das Glück und hinten einfach die Kraft, um die Aachener Durchbrüche weiter zu verhindern. „Wir sind trotzdem super zufrieden mit dem Auftritt. Die Jungs haben das wieder richtig gut gemacht. Die gute Leistung hat sicher dazu beigetragen, dass es für die Spieler, die uns verlassen, ein vernünftiger Abschied war“, erklärte Interimstrainer Marco Banning.

Am kommenden Samstag bestreitet der MTV nun beim Tabellenzweiten TSV Bonn sein vorerst letztes Regionalliga-Spiel. „Das wird in personeller Hinsicht eine Herausforderung, weil die zweite Mannschaft auch zeitgleich spielt. Ich hoffe, dass wir gut durch die Woche kommen“, so Banning.

MTV: Christmann, Bystron; Pagalies (2), Höffner (2), Jakobs (2), Krölls (1), Dreier (7), Reede (7), Kölsch (6/2), Matic, Rösgen, Frank.

Timo Kiwitz

Nik Dreier (beim Wurf) und Niklas Kölsch zählten zu den Akteuren, die am Samstag verabschiedet wurden. Markus Joosten FUNKE Foto Services