HANDBALL

Beim MTV Dinslaken pendelt Max Reede zwischen den Extremen

Beim MTV Dinslaken pendelt Max Reede zwischen den Extremen

Maximilian Reede will am Sonntag gegen den TV Korschenbroich an die zweite Halbzeit gegen die HSG Siebengebirge anknüpfen. Foto: Erwin Pottgiesser / FUNKE Foto Services

Dinslaken.  Der Rückraumspieler des MTV Dinslaken glänzt in dieser Saison entweder, oder es läuft gar nichts zusammen. Am Sonntag kommt Korschenbroich.

Es ist ein bisschen so, als hätte Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht in dieser Saison zwei Rückraumspieler mit dem Namen Maximilian Reede im Aufgebot. Der eine zeigt überragende Leistungen, dem anderen gelingt kaum etwas. Entweder Weltklasse oder Kreisliga – dazwischen scheint es derzeit nichts zu geben beim längsten Dinslakener Akteur. „Da ist tatsächlich etwas dran“, sagt Reede selbst, der am letzten Sonntag beim so wichtigen 30:29-Erfolg bei der HSG Siebengebirge beide Gesichter zeigte. Vor dem Wechsel lief gar nichts zusammen, in Hälfte zwei war der Halblinke dann überhaupt nicht mehr zu stoppen und hatte großen Anteil an den zwei Punkten. Am Sonntag (11.15 Uhr) im Heimspiel gegen den Tabellenzweiten TV Korschenbroich sollte Reede unbedingt an die zweiten 30 Minuten anknüpfen, wenn sein Team die Überraschung schaffen und einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen will.

Reede macht „vom Gefühl her nichts anders“

Ob’s klappt? „Ich kann mir auch nicht genau erklären, warum es manchmal bei mir so gut läuft und manchmal nicht, dann könnte ich es ja wahrscheinlich auch abstellen. Vom Gefühl her mache ich eigentlich nichts anders“, sagt Reede.

Klar ist, dass die Performance des MTV-Shooters auch stets von anderen Faktoren abhängig ist: von der Deckungsvariante des Gegners, von der Form des gegnerischen Torhüters, aber natürlich auch von der Art und Weise, wie ihn die Mitspieler in Szene setzen. Gerade letzteres klappte nach der Pause im Siebengebirge richtig gut, weil alle Rheinwacht-Akteure mehr Bewegung zeigten und der Ball viel besser durch die Reihen lief als noch in Hälfte eins.

Unglückliche Hinspielniederlage in Korschenbroich

Klappt das auch am Sonntag wieder, sollten zwei weitere Zähler durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Schon im Hinspiel kurz vor Weihnachten agierte Dinslaken – damals übrigens mit einem bärenstarken Max Reede – beim TVK über 60 Minuten auf Augenhöhe und unterlag nur unglücklich mit 30:31.

TVK verliert klar in Aldekerk

Die Korschenbroicher mussten erst am Dienstag im Topspiel beim TV Aldekerk eine empfindliche 27:42-Niederlage einstecken und dürfen sich nun im Titelrennen keinen weiteren Ausrutscher erlauben. Der Druck liegt damit eher bei den Gästen. „Aber wir brauchen auch noch ein paar Punkte. Wenn wir unsere Leistung zeigen und Korschenbroich vielleicht nicht den allerbesten Tag erwischt, dann ist etwas drin. Zu Hause sind wir auf jeden Fall nicht einfach zu schlagen“, glaubt Reede, der dabei auch wieder auf die Unterstützung der eigenen Anhänger setzt, die schon zuletzt bei der knappen Niederlage gegen Ratingen für großartige Stimmung gesorgt hatten.

Abgang von Wael Ben Youssef schmerzt

Volle Konzentration auf den TV Korschenbroich

Für den Montag hatte MTV-Trainer Marco Banning seinem Team nach zwei Partien innerhalb von 48 Stunden noch trainingsfrei gegeben. „Das war ein super intensives Wochenende, ein richtiger Kraftakt. Ich bin froh, dass wir es am Ende so gelöst haben“, sagte Banning. Seit Dienstag galt die Konzentration dann schon wieder dem TV Korschenbroich. „Das ist einfach eine Mannschaft mit einer hohen Qualität. Vorne müssen wir auf jeden Fall wieder so beweglich sein, wie am Sonntag in der zweiten Hälfte, um von allen Positionen torgefährlich zu werden“, sagt der Dinslakener Trainer, der sich mittlerweile auch die Korschenbroicher Schlappe in Aldekerk vom Dienstag im Video angesehen hat. Personell kann Banning aus dem Vollen schöpfen. Auch Dennis Backhaus und Nils Kruse sollten ihre Blessuren vom Wochenende auskuriert haben.

Für Studenten bis zum Alter von 27 Jahren gibt es erneut ermäßigten Eintritt. Fünf Euro kostet die Karte bei Vorlage des Ausweises.

Maximilian Reede, der seit genau einem Jahr Vater der kleinen Lena (Geburtstag am Freitag) ist, wird auf jeden Fall auch in der nächsten Saison seine Tore für den MTV Rheinwacht werfen: „Ich habe Heinz Buteweg meine Zusage gegeben. Der Körper macht noch mit, das ist das wichtigste. Ab und zu zwickt die Schulter etwas, aber das lässt sich aushalten“, sagt der Ingenieur, der im Juni 32 Jahre alt wird und glaubt, dass sein Verein auch in der nächsten Spielzeit in der vierthöchsten Klasse konkurrenzfähig sein wird. „Der Abgang von Wael Ben Youssef ist natürlich bitter, wobei ihm schon hoch anzurechnen ist, dass er immer noch kommt und die Saison mit uns durchzieht, obwohl er längst in Menden wohnt“, meint Reede, „für Wael benötigen wir auf jeden Fall noch einen guten Ersatz. Aber auch ein junger Spieler wie Finn de Lede kann dann sicher noch mehr Verantwortung übernehmen.“

Über Sterkrade und Hiesfeld zum MTV Dinslaken

Viel wird sicher auch in der Spielzeit 22/23 von den Auftritten Reedes abhängen. Und sicher ist dabei eins: Zeigt der Mann, der beim HC Sterkrade 75 mit dem Handball begann und über den TV Jahn Hiesfeld im Sommer 2015 in die Douvermannhalle kam, dann noch häufiger sein besseres Gesicht, muss dem MTV nicht bange sein.