HANDBALL

„Anders geht‘s nicht mehr“
Marius Timofte und Heinz Buteweg sind ab sofort nicht mehr für den MTV Rheinwacht Dinslaken zuständig

Marius Timofte ist nicht mehr Trainer des MTV Rheinwacht Dinslaken. Markus Joosten FUNKE Foto Services
Der Neuaufbau beim MTV Rheinwacht beginnt nicht wie ursprünglich geplant erst im Sommer. Der designierte Absteiger aus der Handball-Regionalliga wird bereits die letzten acht Meisterschaftspartien in der Viertklassigkeit unter neuer sportlicher Führung bestreiten. Die Dinslakener haben sich in der Karnevalspause von Trainer Marius Timofte getrennt. Im Zuge dieser Personalie erklärte auch Heinz Buteweg seinen sofortigen Rücktritt als Teammanager. Der langjährige Abteilungsleiter hatte schon nach der letzten Partie gegen Gelpe/Strombach bekanntgegeben, ab Sommer beim Nachbarn HSG Hiesfeld/Aldenrade arbeiten zu wollen. Eine Nachricht, die im Verein für große Irritationen gesorgt hatte.
„Wir danken Heinz für seine langjährige Tätigkeit bei uns und wüschen ihm viel Glück und auch viel Erfolg für seine neue Aufgabe bei der HSG. Außer in den beiden Derbys, die dann gegen uns anstehen“, sagt der MTV-Vorsitzende Gerd Joschko mit einem Augenzwinkern. „Der Schritt von Heinz gibt natürlich nun auch Marco Banning und Abteilungsleiter Andreas Klink final die Möglichkeit, der Abteilung und der Mannschaft ihren Stempel aufzudrücken und für nächstes Jahr vernünftig zu planen. Ich glaube, diese drei Monate mehr geben uns im Hinblick auf die neue Saison noch einmal ganz viele Möglichkeiten, neue Türen aufzustoßen und insbesondere Marco als neuem Teammanager, sich wirklich in die erste Mannschaft reinzufuchsen und auch den Schulterschluss mit der zweiten Mannschaft zu finden“, so Joschko weiter.
Die vorzeitige Trennung von Timofte sei, so Joschko, vor allem eine Entscheidung aus der Mannschaft heraus gewesen: „Wir waren informiert, haben uns aber überhaupt nicht eingemischt. Ich halte es im Hinblick auf die nächste Saison aber auch für eine taktisch nicht unkluge Entscheidung. Natürlich wünschen wir auch ihm alles Gute. Der MTV hat Marius Timofte unfassbar viel zu verdanken“, erklärt der Vorsitzende.
Zusammenschluss zweier Teams
Den Trainerposten bei der „Ersten“ übernimmt nun vorläufig wieder Marco Banning, der im Hintergrund schon seit vielen Wochen am künftigen Kader bastelt und ab der neuen Saison auch offiziell zum Teammanager wird. „Wir haben uns in der Pause noch einmal zusammengesetzt und überlegt, wie wir mit der Situation umgehen. Es ist nach wie vor unser Ziel, die Saison bestmöglich und regulär zu beenden. Gerade nach der Verletzung von Fabian Hoffmann ist das Thema auf den Tisch gekommen. Die Mannschaft ist ans Limit gegangen und benötigt Unterstützung. In der bisherigen Konstellation war das nicht möglich, also mussten wir reagieren“, erklärt Banning.
Der frühere Torhüter, der gegen Gelpe auch noch einmal einen Kurzeinsatz zwischen den Pfosten hatte, betont aber auch: „Marius ist kein Vorwurf zu machen. Er hat bis zum Ende alles gegeben und die Mannschaft super geführt.“ Zum Abschied von Buteweg sagt Banning: „Schade, dass es jetzt so gelaufen ist. Aber wir vergessen sicher nicht, was Heinz alles für uns getan hat.“
Aktuell sind die Verantwortlichen dabei, die Trainingspläne der ersten und zweiten Mannschaft besser aufeinander abzustimmen. Bei den noch ausstehenden Matches kommt den Dinslakenern entgegen, dass bis auf den letzten Spieltag die Teams nicht parallel ran müssen. Von Woche zu Woche soll geschaut werden, wie der Regionalligist aus den Reihen der Reserve verstärkt werden kann, ohne das Oberliga-Team zu stark zu schwächen. Banning: „Dass die Saison bestmöglich zu Ende gespielt werden soll, gilt natürlich genauso für die zweite Mannschaft.“
Philipp Tuda, Kapitän des Regionalliga-Teams, wünscht sich vor allem, dass nun Ruhe einkehrt und sich das Team, das wegen der zahlreichen Abgänge, die im Sommer bevorstehen, bald auseinandergeht, in den nächsten Monaten noch einmal voll auf den Handball konzentrieren kann.
„Handballerisch können wir Marius überhaupt nichts vorwerfen, schätzen seine Arbeit ungemein. Er war immer akribisch, motiviert und hat uns taktisch gut eingestellt. Dazu sind wir auch mit ihm als Typ gut klargekommen“, sagt Tuda. Die Entscheidung zur Trennung hält der Spielführer dennoch für alternativlos: „Anders geht‘s nicht mehr. Wir haben wirklich alles rausgehauen, aber der Tank ist leer und wir brauchen dringend Unterstützung.“ Das Problem bei der bisherigen Konstellation: Unter Timofte und Buteweg war der Graben zur Reserve zuletzt viel zu groß. Das soll nun ab sofort anders werden.
Timo Kiwitz
