HANDBALL


MTV lässt in Remscheid alles vermissen
  Der Dinslakener Handball-Regionalligist enttäuscht bei der 26:36-Niederlage auf ganzer Linie  
Der MTV Dinslaken lässt sich gegen Gladbeck nicht hängen

Auch die erste Auszeit, die MTV-Coach Marius Timofte nahm, brachte den Gast in Remscheid nicht in die Spur. kiwitz

Eine wirkliche Erklärung für den enttäuschenden Auftritt seines Teams hatte der Kapitän so kurz nach Spielende nicht. Aber Philipp Tuda versuchte es zumindest. „Wir hatten uns viel vorgenommen und wollten ganz anders auftreten. Vielleicht ist es dann aber doch so, dass ein paar Prozent Biss fehlen, weil wir eben schon gerettet sind. Das passiert dann eher im Unterbewusstsein“, sagte der Regisseur des MTV Rheinwacht nach der deutlichen 26:36 (11:17)-Schlappe, die der Dinslakener Handball-Regionalligist am Samstagabend bei der HG Remscheid einstecken musste.

Beim Tabellenvierten aus dem Bergischen Land, der von den vorangegangen sechs Partien nur die beim abgeschlagenen Schlusslicht aus Neuss gewinnen konnte und im Gegensatz zum vollbesetzen Gast mit sehr dünnem Kader antrat, ließ die Mannschaft von Marius Timofte alles das vermissen, was in den letzten Monaten zum letztlich sicheren Klassenerhalt geführt hatte – zuvorderst Kampfeswillen und Entschlossenheit vorne wie hinten.

Timofte schimpft: „Alibipässe“

„Wir hatten hinten überhaupt keinen Zugriff, haben gefühlt keinen Zweikampf gewonnen und unsere Torhüter im Stich gelassen“, ärgerte sich Tuda, der selbst zumindest im Angriff mit neun Toren überzeugte. Der Spielmacher war dabei einer von ganz wenigen Gästeakteuren, die kompromisslos in die sich bietenden Räume ging, denn die boten sich gegen die Remscheider 5:1-Deckung durchaus. Viel zu häufig suchten die Dinslakener hingegen unvorbereitet ihren Kreis oder die Einläufer von den Außenpositionen, was gegen clevere Hausherren immer wieder zu unnötigen Ballverlusten führte. „Das waren Alibipässe“, schimpfte hinterher auch Timofte, der sich von der Einstellung seiner Spieler enttäuscht zeigte: „Wir haben den Kampf nicht angenommen und uns ab der 40. Minute dann ganz aufgegeben.“

Und trotzdem versuchte der Rheinwacht-Trainer in seiner Analyse auch ein wenig Verständnis für den so schwachen Auftritt zu wecken: „Der Spurt, den wir seit Anfang des Jahres hingelegt haben, hat auch mental viel Kraft gekostet. Die lange Pause über Ostern hat dann möglicherweise zusätzlich dazu beigetragen, dass die Jungs mit der Saison schon ein bisschen abgeschlossen haben.“

Doch bis die Spielzeit wirklich vorüber ist, muss der MTV noch drei Begegnungen bestreiten. Am kommenden Sonntag (11.15 Uhr) wird es zu Hause gegen den Tabellenzweiten TV Korschenbroich wieder richtig schwer, zum Abschluss folgen dann noch die beiden längsten Auswärtsfahrten zum HC Gelpe/Strombach nach Gummersbach (Donnerstag, 11. Mai, 20 Uhr) und zum HC Weiden (Samstag, 13. Mai, 19.30 Uhr).

Blick auf Korschenbroich

Für den Kapitän ist dabei vor allem das Heimspiel gegen Korschenbroich von großer Bedeutung: „Da wollen wir unseren Zuschauern, die wir ja auch in der Hinrunde nicht verwöhnt haben, noch einmal etwas bieten. Ob wir am Ende punkten, ist natürlich die Frage. Aber wir sollten mit der gezeigten Leistung hinterher auf jeden Fall zufrieden sein können“, fordert Routinier Tuda. Am Samstag in der spärlich gefüllten Remscheider Halle an der Neuenkamper Straße konnten die MTV-Handballer das auf jeden Fall nicht.

MTV Rheinwacht: Bystron, Köß; Feld (5/2), Pagalies (1), Lelgemann, Reede (3), Asci, Kryzun (1), Hoffmann (3), Tuda (9), Höffner, Schriddels, Dreier (4).

Timo Kiwitz