HANDBALL

MTV zeigt eine „desolate Vorstellung“
Handball-Oberligist enttäuscht beim VfR Saarn auf ganzer Linie

Auch Jonas Höffner agierte weit unter Normalform. Michael Dahlke FFS
Das war gar nichts! Die Oberliga-Handballer des MTV Rheinwacht enttäuschten am Sonntagvormittag beim Gastspiel in Mülheim auf ganzer Linie und kamen beim VfR Saarn mit 29:41 (16:19) unter die Räder. Kaum ein Dinslakener Spieler erreichte auch nur annähernd Normalform. Die Niederlage bei kampfstarken, aber spielerisch keineswegs überragenden Hausherren fiel am Ende auch in der Höhe völlig verdient aus.
„Das war heute von Anfang an eine desolate Vorstellung“, redete Trainer Harald Jakobs hinterher Klartext, „vielleicht muss ich mir aber auch vorwerfen, dass ich die Mannschaft nicht richtig auf die Schwere der heutigen Aufgabe vorbereitet habe. Die Jungs haben das hier offenbar viel zu leicht genommen. Irgendwie hat die Energie völlig gefehlt.“
Insbesondere in der Abwehr präsentierten sich die Gäste von Beginn an an nicht auf der Höhe. Die Saarner, die aus dem Rückraum nur wenig Gefahr ausstrahlten, konnten immer wieder durchbrechen und zu leichten Treffern kommen. Vorne vertändelte Dinslaken dazu viele Bälle leichtfertig und lud den VfR damit zu Tempogegenstößen ein. Zur schwachen Leistung kam in der Anfangsphase auch noch Pech. Kreisläufer Jonas Schmidt knickte früh um und war danach spürbar gehandicapt. Genau wie Maximilian Reede, der sich eine Muskelverletzung zuzog und in der Folge eigentlich nur noch in der Abwehr eingesetzt werden konnte.
So lag der MTV schnell mit 3:7 hinten (9.) und lief anschließend nur noch hinterher. Nur gegen Ende der ersten Hälfte bot sich den Gästen mit einer kurzzeitig stabileren Abwehr einmal die Chance auf eine Wende. Auf 15:16 (27.) kam Rheinwacht heran, vergab dann aber wieder im Angriff und lag zur Pause doch wieder mit drei Treffern hinten. Die zahlreich mitgereisten Dinslakener Anhänger hofften noch auf eine Steigerung nach Wiederanpfiff, wurden aber schnell enttäuscht. Die Mülheimer setzten sich zügig auf 28:21 (42.) ab und hatten fortan überhaupt keine Mühe mehr. Auch weil Dinslaken nun beste Möglichkeiten in Serie vergab und weiter unnötig Bälle herschenkte.
Auch der zehnfache Torschütze Nico Czeslik agierte keineswegs fehlerfrei, zeigte auf der Mitte aber zumindest teilweise die geforderte Dynamik. Bei seinen Rückraum-Kollegen war fast durchgehend der Wurm drin. Etwas besser machten es da immerhin noch die beiden Außen Rijad Nasufi und Jonas Ahls. „Das war zum Teil wirklich schlimm anzusehen. Alle haben immer nur zur Bank geguckt. Da werden wir am Dienstag mal drüber reden müssen“, so ein restlos enttäuschter Übungsleiter.
MTV Rheinwacht: Frenk, Banning, Jonas Terwiel; Nasufi (6), Hetzel (4), Reede (1), Czeslik (10/3), Höffner (2), Mertens (2), Ahls (3), Rösgen, Schmidt (1), Jakobs.
Timo Kiwitz
