HANDBALL

MTV beendet lange Tradition
Statt sonntags vormittags absolvieren die Dinslakener Handballer ihre Heimspiele nun samstags

Maximilian Reede (in rot) konnte auch in dieser Woche noch nicht wieder trainieren. Coach Harald Jakobs hofft dennoch auf einen Einsatz seines Halblinken am Samstag. Christian Creon FUNKE Foto Services
Es mag die ein oder andere Ausnahme an besonderen Feiertagen gegeben haben. Oder in dem Fall, dass am letzten Spieltag alle Partien der Klasse zur Vermeidung von Wettbewerbsverzerrung zeitgleich angesetzt wurden. Doch grundsätzlich gab es über Jahrzehnte am traditionellen Anwurftermin nichts zu rütteln. Stets am Sonntag um 11.15 Uhr empfingen die Handballer des MTV Rheinwacht ihre Gäste, die oft – und gerade bei längerer Anreise – nicht begeistert waren, so zeitig aufstehen und dann performen zu müssen. In den letzten Jahren wurde aber auch bei den Dinslakenern ein ums andere Mal über die Ansetzung diskutiert. Und ab dieser Spielzeit will es der Verein nun tatsächlich anders machen. Samstagabends ist nun Heimspielzeit. Den Anfang macht nach dem Auswärtsauftakt beim TSV Kaldenkirchen am Samstag um 19 Uhr die Begegnung mit dem HSV Dümpten in der Douvermannhalle.
Der MTV verspricht sich von der Änderung auch eine stimmungsvollere Kulisse. Die ehemalige Reserve, die mittlerweile einen Großteil der ersten Mannschaft stellt, hat in der Vorsaison schon samstags gespielt und mit dem Termin gute Erfahrungen gemacht. Natürlich soll das Publikum aber vor allem mit guten Leistungen ins Boot geholt werden, und die dürfte der neu formierte Regionalliga-Absteiger auch benötigen, um nach dem Remis (31:31) zum Start den ersten Saisonsieg einzufahren. Die Mülheimer, die in der letzten Saison Vizemeister wurden, haben mit Matthis Blum, der zu Regionalliga-Aufsteiger HSG am Hallo gewechselt ist, ihren alles überragenden Akteur verloren, sollten aber dennoch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Nicht umsonst entschied Dümpten am ersten Spieltag das Derby gegen gegen Saarn deutlich mit 28:18 für sich.
Gefahr durch Tempogegenstöße
MTV-Trainer Harald Jakobs war am vergangenen Sonntag Augenzeuge des Mülheimer Duells und konnte durchaus einige Erkenntnisse gewinnen, „auch wenn Saarn jetzt vielleicht nicht der ganz große Prüfstein war.“ Speziell warnt Jakobs vor den Außenspielern, die flott vorne sind , um per Tempogegenstoß einfache Tore zu erzielen: „Da müssen wir aufpassen und uns in der Rückwärtsbewegung steigern“, fordert der Dinslakener Übungsleiter.
Im Vergleich zum letztlich glücklichen, aber nicht unverdienten Remis bei heimstarken Kaldenkirchenern müsse das eigene Team sich auch im erweiterten Gegenstoß verbessern. Genau wie beim Abschluss frei vor dem gegnerischen Tor: „Die klaren Chancen, die wir bekommen, müssen wir auch reintun“, so Jakobs. Personell tut sich im Vergleich zum Auftakt nahe der niederländischen Grenze nicht viel bei den Dinslakenern.
Immerhin kehrt Linksaußen Rijad Nasufi, der letzte Woche krank passen musste, wieder in den Kader zurück. Auch Niklas Hetzel, der in Kaldenkirchen gesundheitlich angeschlagen auflief, hat in den letzten Tagen wieder voll trainieren können.
Reede ist noch fraglich
Im Gegensatz zu Kapitän Maximilian Reede, der sich sichtlich geschwächt durch die erste Partie schleppte und auch in dieser Woche lieber noch nicht wieder ins Training einstieg. Beim torgefährlichsten Dinslakener Rückraumspieler ist der Trainer aber trotzdem guter Dinge, dass es für einen Einsatz reicht.
Für den käme Nils Kruse nach seinem Muskelfaserriss auf keinen Fall in Frage, der 27-Jährige befindet sich ohnehin gerade im Urlaub. Ein kleines Fragezeichen steht außerdem hinter dem Einsatz von Philip Frank, der das Training am Donnerstag abbrechen musste. Torhüter Jan Bystron hat nach seiner Bänderverletzung zwar wieder mittrainiert, soll aber eventuell noch geschont werden.
Timo Kiwitz
