HANDBALL

MTV bangt um zwei Spieler

Vor der Partie bei der HSG Siebengebirge haben sich alte Blessuren zurückgemeldet
 

Fabian Hoffmann (rechts) ist vor der Partie bei der HSG Siebengebirge-Thomasberg leicht angeschlagen. Rainer Hoheisel FUNKE Foto Services

Ist die Partie beim Tabellennachbarn HSG Siebengebirge-Thomasberg am Samstag um 18.30 Uhr nach der unglücklichen Heimniederlage gegen Unitas Haan so etwas wie ein letzter Strohhalm für den MTV Rheinwacht? Marius Timofte interessieren solche Gedankenspiele nicht ernsthaft. Der Trainer des stark abstiegsbedrohten Dinslakener Handball-Regionalligisten wiederholt stoisch: „Wir geben einfach weiter alles, denken von Spiel zu Spiel und freuen uns über jeden Punkt oder Sieg, den wir noch holen können.“

Auch nach der bitteren Pleite am vergangenen Sonntag war die Stimmung unter der Woche im MTV-Lager keineswegs schlecht. „Wir haben sehr gut trainiert und konnten uns dementsprechend auch vernünftig auf das Spiel einstellen“, sagt Timofte, auch wenn die Übungseinheit am Donnerstag nicht mehr ganz so erfreulich verlief. Denn sowohl bei Maximilian Reede (Fuß) als auch bei Fabian Hoffmann (Adduktoren) sind ältere Blessuren wieder aufgebrochen. Der Trainer ist aber dennoch optimistisch, dass beide Rückraumspieler im Kellerduell am Oberpleiser Sonnenhügel mitwirken können.

Apropos Sonnenhügel: Die schmucke und moderne Spielstätte der HSG war in den letzten Jahren schon häufiger ein gutes Pflaster für den MTV. Im Meisterjahr 2019 feierten die Dinslakener dort ebenfalls einen hauchdünnen Last-Minute-Sieg wie 2022, als wichtige Punkte gegen den Abstieg eingefahren wurden. Auch zu Hause sah Rheinwacht gegen den Gast aus Königswinter meist richtig gut aus, in der Hinserie gelang einer von bislang drei Siegen, und das am Ende auch sehr souverän.

Marius Timofte ist dennoch ganz weit davon entfernt, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn erstens hat sich der Regionalliga-Rückkehrer nach einem Fehlstart mit 2:16-Punkten und dem Trainerwechsel von Marcel Trinks hin zum früheren Coach Lars Degenhardt Mitte November deutlich stabilisiert, und zweitens demonstrierte die HSG in den vergangenen Wochen vor allem Heimstärke und holte zu Hause in den letzten drei Partien gegen Tusem Essen II, Gelpe/Strombach und Weiden beachtliche 5:1-Punkte.

Erwarteter „Hexenkessel“

Dass Siebengebirge daheim für gewöhnlich stärker auftritt als in der Fremde, ist keineswegs verwunderlich, wird die Mannschaft doch am Sonnenhügel stets von einem großen Publikum frenetisch unterstützt. „Damit können wir aber umgehen“, glaubt Timofte, der darauf hofft, dass seine Schützlinge die Begegnung lange offen halten können und dann in der Schlussphase möglicherweise etwas weniger Druck verspüren als die Hausherren, die am letzten Wochenende mit der Niederlage beim Schlusslicht Bergischer HC II einen herben Dämpfer einstecken mussten.

Die Dinslakener werden sich am Samstag nicht nur auf eine hitzige Atmosphäre einstellen müssen, sondern auch auf das Tempospiel der HSG. „Sie versuchen immer, Bälle zu erobern oder über die schnelle Mitte mit der ersten, zweiten und dritten Welle Druck aufzubauen, haben dafür auch sehr spritzige Spieler in ihren Reihen“, warnt Timofte und setzt deshalb auf sicheres Angriffsspiel und eine flotte Rückwärtsbewegung.

Im Erfolgsfall könnte der Zwölfte aus Dinslaken den direkten Konkurrenten in der Tabelle überholen und je nach Resultaten der Konkurrenz auch wieder in Schlagdistanz zu den davor platzierten Vereinen kommen. Aber auch das sind Rechenspiele, die Marius Timofte erst einmal nicht interessieren.

Timo Kiwitz